Wurzelspitzenresektion - eine Zahn-OP, die akute Entzündungen schnell beseitigt

12 Marz 2019
 Kategorien: Gesundheit & Medizin, Blog

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Ist die Wurzelspitze eines Zahnes entzündet und konnte die Entzündung nicht mit einer Wurzelkanalbehandlung beseitigt werden, kann der Zahnarzt eine Wurzelspitzenresektion durchführen. 

Im Rahmen dieser Behandlung wird ein gewisser Teil der entzündeten Zahn-Wurzelspitze mit einem chirurgischen Instrument abgetragen. Dadurch wird das entzündete und bakterielle Gewebe beseitigt. Danach ist es möglich, den Wurzelkanal von außen zu verschließen, sodass keine neuen Bakterien eindringen können. Das Risiko an einer weiteren Infektion zu erkranken, senkt sich dadurch.

Eine Wurzelspitzenresektion wird allerdings nicht sofort angewendet. Vorab findet meistens eine Wurzelkanalbehandlung statt. Erst wenn bestimmte Gegebenheiten vorliegen, kann eine Resektion durchgeführt werden. Dazu gehören unter anderem eine übergroße Krümmung des Wurzelkanals sowie der Verdacht auf Zysten.   

Verfügt der Wurzelkanal zudem über diverse Seitenkanäle, die für Instrumente nicht zugänglich sind, ist ebenfalls eine Resektion der Wurzelspitze sinnvoll. Manchmal brechen Instrumente bei der Wurzelkanalbehandlung ab, sodass diese Behandlung nicht weitergeführt werden kann. Gleiches gilt, wenn die Entzündung trotz Behandlung des Wurzelkanals bestehen bleibt.   

Eine Wurzelspitzenresektion ist eine Zahn-OP, im Vergleich zur Wurzelbehandlung. Zur Behandlung einer entzündeten Zahnwurzel wird lediglich der Wurzelkanal aus Richtung Zahnkrone gereinigt und desinfiziert. Bei einer Resektion der Zahn-Wurzelspitze wird dagegen mittels chirurgischem Eingriff das Zahnfleisch geöffnet. Diese beiden Verfahren können jedoch auch als Kombination vorgenommen werden.   

Die Resektion wird primär zur Zahnerhaltung eingesetzt. Früher wurden Zähne bei derartigen Entzündungen immer gezogen. Heutzutage sollen Zähne so lange wie möglich erhalten bleiben und eventuell eine Krone bekommen. Somit bleibt den Patienten Zähneziehen, vor allem im Seiten- und Frontbereich des Gebisses erspart.   

Die Wurzelspitzenresektion erfolgt in drei Abschnitten. Als Erstes wird das Zahnfleisch mit der darunter befindlichen Knochenhaut durchtrennt. Dadurch ist der Knochen für den Zahnarzt frei zugänglich.   

Im zweiten Schritt wird der Knochen rundum die Wurzelspitze mithilfe einer chirurgischen Knochenfräse abgetragen. Der behandelte Bereich wird während der Zahn-OP durchgehend gekühlt. Sobald der Zahnarzt die Wurzelspitze des Zahnes und das dazugehörige entzündete Gewebe sieht, erfolgt die Kürzung der Wurzelspitze. Dies kann ungefähr zwei bis zu drei Millimeter betragen. Dadurch werden die äußerst feinen und verästelten Wurzelkanalausläufer komplett entfernt.   

Im dritten Schritt erfolgt, nach Trocknung und Desinfektion, der Verschluss des Wurzelkanals durch eine Füllung. Das Zahnfleisch wird anschließend zusammengeklappt und sorgfältig vernäht.   

Der Zahnarzt kontrolliert danach zur Sicherheit durch eine Röntgenaufnahme, ob die beendete Wurzelspitzenresektion erfolgreich war. Die Krone des behandelten Zahnes bekommt nach der Zahn-OP einen speziellen Verschluss. Dieser ist vorerst provisorisch und wird nach der vollständigen Abheilung wieder ausgetauscht. Diese Zahnbehandlung dauert normalerweise circa 15 bis zu 30 Minuten.   

Die Vorteile der Wurzelspitzenresektion bestehen darin, dass entzündetes Gewebe schnell entfernt werden kann. Durch den Verschluss des Wurzelkanals ist das Risiko für eine erneute Entzündung deutlich geringer.