Medikamentenfreie Schmerztherapie

19 September 2018
 Kategorien: Gesundheit & Medizin, Blog

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Millionen von Menschen leiden unter chronischen oder immer wiederkehrenden Schmerzen, die hauptsächlich den Bewegungsapparat betreffen und unterschiedlichste Ursachen haben können. Das ist sehr unangenehm, führt zu häufigen Ausfällen und schränkt die Lebensqualität erheblich ein, weshalb schmerzgeplagte Menschen häufig alles dafür tun, um diese loszuwerden. Dabei sind Schmerzen ein lebensnotwendiges Warnsignal unseres Körpers, welches uns darauf hinweist, dass etwas nicht stimmt, um größeren Schaden abzuwenden. Daher ist es generell ratsam, immer zuerst die Ursachen abklären und beheben zu lassen. Doch was, wenn die Schmerzen weiter anhalten? 

„Chronische Schmerzen – Schmerzgedächtnis" 

Schmerzen, die längere Zeit anhalten, werden als Erinnerung in unserem „Schmerzgedächtnis" gespeichert und immer wieder ausgelöst, auch wenn die Schmerzursache vielleicht längst wieder abgeheilt ist, wie beispielsweise bei Phantomschmerzen. So entsteht eine dauerhafte Überempfindlichkeit gegenüber Reizen, weil unsere Nervenzellen auch weiterhin Schmerzsignale an unser Gehirn aussenden. Obendrein nehmen betroffene Patienten Schon- und Fehlhaltungen ein, was auf Dauer zu weiteren Folgebeschwerden führt. Diese Schmerzsignale gilt es also zu unterbrechen, um chronische Schmerzen aufzulösen und Folgeprobleme zu vermeiden. Doch welche Möglichkeiten gibt es, wenn man eine medikamentenfreie Schmerztherapie anstrebt, wie sie beispielsweise bei DS Holger Hertig angeboten wird, und keine medikamentösen Nebenwirkungen und Folgeschäden, wie beispielsweise Leber-, Nieren- und Magenprobleme in Kauf nehmen möchte? Inzwischen haben sich zahlreiche alternative Therapieformen etabliert, die eine sanfte und medikamentenfreie Schmerztherapie ermöglichen. 

Physikalische Therapie 

Mithilfe von gezielten Stromimpulsen (TENS = Transkutane Elektrische Nervenstimulation) ist es möglich, das Schmerzgedächtnis zu verändern, indem die entsprechenden Schmerzfasern stimuliert werden und „erlernte" Schmerzen wieder „vergessen" werden können. Unsere Nervenzellen und unser Gehirn besitzen die Fähigkeit der Neuroplastizität, das bedeutet sie sind lernfähig und können sich verändern und umprogrammiert werden. So können chronische Schmerzen langfristig reduziert und häufig auch komplett aufgelöst werden, weil sich die Schmerzwahrnehmung wieder auf ein normales Niveau einstellt. Eine weitere physikalische Behandlungsmethode stellt die Thermotherapie, also die Behandlung mit Wärme oder Kälte in Form von Infrarotlicht, Kühlpacks, Wärmeflaschen oder Fango dar. Bei akuten Schmerzen wird mit Kälte, bei chronischen Schmerzen eher mit Wärme behandelt. So werden Muskelverspannungen gelindert und die Durchblutung angeregt, sowie Schwellungen und Schmerzen gelindert.   

„Muskelaufbau" 

Häufig führen Bewegungsmangel und zu wenig Muskulatur zu Beschwerden des Fortbewegungsapparates. Daher ist alles was den Muskelaufbau unterstützt und verkürzte Sehnen wieder dehnt, wie Bewegung an der frischen Luft, Sport, Yoga, Pilates, Dehnungs- und Gymnastikübungen, eine gute Möglichkeit, chronischen Schmerzen sanft entgegenzuwirken und vorzubeugen. Außerdem sorgen Spaziergänge und Sport nachweislich für eine bessere Sauerstoffversorgung und ein besseres Wohlbefinden und wirken obendrein Stimmungsaufhellend.   

„Osteopathie und Chiropraktik" 

Besonders effektiv ist auch die Anwendung von Physiotherapie, Osteopathie und Chiropraktik, die einen ganzheitlichen Blickwinkel für das Zusammenwirken von Muskeln, Nerven und Skelett einnimmt. Hierbei fokussiert sich die Chiropraktik auf die optimale Ausrichtung von Wirbeln und Gelenken, während sich die Osteopathie um Bänder, Faszien, Bindegewebe und Muskeln kümmert. Individuell auf die Beschwerden des Patienten ausgerichtet, kann so die Funktionsfähigkeit des Bewegungsapparates und des Nervensystems wieder hergestellt und Probleme wie beispielsweise Knieschmerzen, Kopfschmerzen, Hüftgelenkbeschwerden, Rückenschmerzen, Verspannungen und Verkürzungen erfolgreich behoben werden.   

„Akupunktur" 

Die Traditionelle Chinesische Medizin wendet zur medikamentenfreien Schmerzbehandlung seit mehr als 2500 Jahren Akupunktur an, bei der mithilfe von kleinen Nadeln gezielte Punkte zur Schmerzbehandlung stimuliert werden.   

„Hypnose und Muskelentspannung" 

Eine Vielzahl von Schmerzen kommen von Verspannungen und Stress her. Daher eignen sich wohltuende Massagen aber auch Entspannungsverfahren wie beispielsweise die progressive Muskelentspannung nach Jacobson oder auch Hypnose, um Verspannungen und die damit verbundenen Schmerzen zu behandeln. 

Fazit: 

Inzwischen gibt es viele Möglichkeiten, Schmerzen ohne Medikamente in den Griff zu bekommen. Das Wichtigste hierbei ist sicher, dass man sich mit der jeweiligen Methode wohlfühlt und zum Ziel kommt. Bevor Sie also die nächste Tablette nehmen, probieren Sie doch einfach mal verschiedene Möglichkeiten aus und lassen sich überraschen.